Enjoying Multicultural Experiences

I decided to move from Mumbai to Germany for higher education. I was amazed by the master’s course called Bionics which brought together my previous bachelor and my vision for my career. My journey in Germany has been a roller coaster ride ever since I moved here in April 2014. There have been some epic moments but also some downs but then again it is only when you do the difficult things in life, that you can truly enjoy the beautiful things and experiences even better. I plan to work here in Kleve at HSRW and take my step one further in my career.

I would like to be a part of this project because I have always enjoyed multicultural experiences and they have really broadened my perspective towards cultures and people from different places. Living in diversity is one of the core values that I envision for everyone and I would be happy to be a part of a project that is trying to bridge gaps and bring people one step closer to open their minds to new cultures.


Text: Manthan
Bild: Persönliches Archiv von Manthan


Dieser Weg kann leichter sein

Der Grund, warum ich am Projekt „BotschafterInnen der Vielfalt“ teilnehmen möchte, ist derselbe Grund, warum ich für den Integrationsrat kandidiert und mich auch noch als Sprach- und Kulturermittlerin registriert habe. Ich möchte meinen MitbürgerInnen (Albanern) – aber auch anderen – helfen, kleine Hindernisse zu bewältigen…

Denn es ist nicht schwer im Ausland zu leben, wenn man Unterstützung oder auch jemanden zu reden hat. 

Ich hatte nie gedacht, dass ich eines Tages hier in Deutschland leben und arbeiten würde. Mit 18 bin ich mit meiner Familie nach Deutschland gekommen…

Man irrt sich, wenn man denkt, vieles mit 18 gesehen zu haben…

Hier, in Deutschland, habe ich die deutsche Sprache gelernt und auch noch viele Kulturen kennengelernt. Respekt, Wertschätzung und Rücksichtnahme gegenüber den anderen sind mir besonders wichtig. Inzwischen habe ich viele Freunde aus Deutschland natürlich, wie auch aus Albanien, Kenia, Pakistan, Polen, Spanien, China…

Gerne möchte ich von meinen (Migrations-)Erfahrungen erzählen, wie auch von Albanien – von der Kultur und dem Leben dort!


Text: Adela Lala
Redaktion: Anni Velkova-Rehm

Grafik: Lalebi design dreams


Es gibt immer einen Weg!

 

Aija Samina-Edelhoff aus Lettland und ihre Botschaften:

 

Jeden Abend geht die Sonne unter und jeden Morgen geht die Sonne wieder auf – jeden Morgen können wir neue Chancen bekommen und jeden Abend können wir etwas verlieren. Es liegt nur an uns, wie wir das sehen.

 

 

Das Schöne finden wir in Details – überall, wir müssen nur achtsam unsere Wege gehen.

 

 

Es gibt immer einen Weg! Falls wir denken, dass es keinen gibt – müssen wir ihn finden! Aber einen Weg gibt es immer!

 

 

Die Natur ist die beste Kraftquelle – in der Natur ist alles echt.

 

 

Auch beim Regen werden wir belohnt. Wir müssen nur rausgehen, um das zu erleben.


Text, Bilder: Aija Samina-Edelhoff


 

Eine Frage der Menschlichkeit…





Ich bin ein Mensch und will respektvoll behandelt werden.




Mein Name ist Cellou Diallo, ich bin aus Blut und Erde guineisch. Ursprünglich aus FOUTA DJALLON – kennt Ihr Baafing, das Schloss Westafrikas? Ich komme aus einem sehr reichen Land. Wir haben alles und zugleich haben wir nichts, weil das menschliche Leben oft nichts zählt und es Gerechtigkeit kaum gibt. Es herrscht das Gesetz des Stärkeren, das uns zerquetscht… In meinem Land habe ich gesehen, wie unschuldige Menschen von Banditen umgebracht werden. Das ist eine Armee ohne Heimat und ohne Mitleid…

Ich respektiere das menschliche Leben, weil es heilig ist! Es gibt nur ein Leben für jedes Lebewesen. Die Förderung von Menschlichkeit, Freiheit und Gerechtigkeit liegt mir am Herzen!

Ich habe beschlossen, weit weg von der Ungerechtigkeit zu gehen, um frei leben zu können. Aber bis heute erfahre ich Unterdrückung. Seit fünf Jahren lebe ich in Deutschland, aber mein Leben sieht wie ein offenes Gefängnis aus, denn meine Freiheit ist immer noch eingeschränkt. Ich habe keine Aufenthaltserlaubnis, obwohl ich die Bedingungen dafür erfülle.

 

Meine Mutter hat immer für Europäer gearbeitet, die in diplomatischen Missionen arbeiten. Meine Mutter ist mein Lebensgrund. Sie werde ich sehr wahrscheinlich lange nicht sehen, denn die Zukunft ist sehr ungewiss – niemand weiß wirklich, was morgen passieren kann. Und der Sinn des Lebens kann sich schnell darauf reduzieren, Tag für Tag zu leben.

Trotz der Schwierigkeiten im Leben bleibe ich ein unerschütterlicher Humanist.

Die Politik sollte unermüdlich unseren Humanismus schützen!

Gerechtigkeitsfragen bzgl. Afrika sowie die Förderung von Stabilität und Freiheit in Afrika sind die Themen, die für mich besonders wichtig sind.


Text: Cellou Diallo
Redaktion: Anni Velkova-Rehm

Bilder: Persönliches Archiv von Cellou Diallo


 

Die Welt ist größer und vielfältiger als wir denken…

Mit 25 Jahren, als ich mein Heimatland verlassen habe, erfuhr ich:

Die Welt ist größer und vielfältiger…, als ich dachte!

Ich hatte nie vor, meine Heimat zu verlassen, da ich dort mein Leben führen wollte. Aber der Krieg hat uns gezwungen, eine neue Heimat zu suchen.

Nun bin ich bei Euch, in Deutschland, weil Ihr mir und meiner Familie den Schutz angeboten und uns willkommen geheißen habt.

Ich bin Mohamed Mahdi, 31 Jahre alt, aus Syrien, und es ist mir eine Ehre, diese Botschaft zu vermitteln – wie alle anderen Flüchtlinge in Deutschland möchte ich Euch sagen:

Vom ganzen Herzen vielen Dank!

Als ich Deutschland erreicht habe, war das erst recht der Beginn meines Weges, und nicht das Ende. Man fängt aber nicht von Null an, sondern bei einem „Minus-Punkt“, und es dauert einige Jahre, bis man den Null-Punkt erreicht. Es dauert, bis man die Sprache beherrscht, bis man einige Leute kennenlernt, bis man sich mit der Situation in Deutschland vertraut macht… Es braucht Zeit, bis man aktiv ist und am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Es dauert, bis man nicht mehr alleine ist und seinen Beruf ausüben kann. Ich bin ein Arzt, und das ist meine Berufung.

Man kann sich anpassen und zugleich
Teile der eigenen Kultur behalten, die er mag.

Es gibt keine optimale Lebensweise, die allen Menschen passen könnte.
Es ist wichtig, die eigenen Weltanschauungen zu erweitern, nach dem Motto:
Viele Wege führen nach Rom!


Text: Mohamed Mahdi
Redaktion: Anni Velkova-Rehm

Grafik: Lalebi design dreams


Es geht auch anders!

Als ich nach Deutschland kam,
habe ich immer wieder erfahren:

„Es geht auch anders!“

Ich spreche auch von dem Prozess, die eigenen Selbstverständlichkeiten auf den Prüfstand zu stellen, um überhaupt in der Lage sein zu können, „neue Wege“ zu sehen und dabei sich selbst und die anderen neu zu entdecken.

 

Heute denke ich dankend an meine persönlichen „BotschafterInnen der Vielfalt“ für diese bereichernde Erfahrung. Diese Erfahrung hat mir zum einen geholfen, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der bulgarischen und der deutschen Mentalität besser zu verstehen. Zum anderen diente sie für mich als Inspiration, Ideen für interkulturelle Projekte zu entwickeln und diese mit innovativen Elementen aus dem Bereich der Inklusion und der politischen Partizipation anzureichern >>>.

 

Nun wünsche ich mir, dass auch unser aktuelles Projekt „BotschafterInnen der Vielfalt“ neue Wege aufdeckt für noch mehr Miteinander auf gleicher Augenhöhe. Dafür engagiere ich mich in dem Projekt nicht nur als Leiterin, sondern auch als Botschafterin der Vielfalt:

Es braucht Mut, sich zu öffnen, nach dem Motto: „Es geht auch anders!“
Und es lohnt sich!

Ich persönlich habe oft Vielfalt als Motor für Entwicklung, Selbsterkenntnis und für gelebte Menschenwürde erfahren.
Eine inspirierende, schöne Erfahrung!

Darüber erzähle ich gerne…


Portrait: Persönliches Archiv von Anni Velkova-Rehm
Bilder: Wir für uns in Europa; Collage: Lalebi design dreams


 

Neugierig und mutig im Leben sein

Ich hatte ein bestimmtes Bild in meinem Kopf über die Welt, aber es änderte sich, sobald ich mein Heimatland verlassen habe…

In der Begegnung mit den SchülerInnen im Rahmen des pädagogischen Angebots in der Gesamtschule am Forstgarten lag es mir am Herzen, dass ich mich erstmal als Mensch vorstelle. Ich habe ihnen erzählt, wie ich aufgewachsen bin. Sie konnten etwas von meinen Wertvorstellungen mitbekommen und auch was ich von meiner Kultur mitbringe. Das sind noch Kinder und ihr Horizont ist noch nicht so groß, deswegen wollte ich ihnen zeigen, dass die Welt größer und vielfältiger ist als sie denken…

Meine zentrale Botschaft war:

Anstatt Angst vor dem Neuen im Leben zu haben, neugierig darauf zu bleiben. Neugierig auch auf Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund!

Ich habe den SchülerInnen auch von den zehn mutigen syrischen Kindern erzählt, die im Jahre 2011 den Beginn des Aufstandes in Syrien beeinflusst haben. Diese Kinder waren mutiger als die Erwachsenen. Die deutschen SchülerInnen teilten meine Bewunderung für diese Kinder und zugleich meine Empörung, wie diese Kinder behandelt wurden.

Ich finde, das Projekt „BotschafterInnen der Vielfalt“ ist eine tolle Initiative, die ermutigen kann, dass wir alle – Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen – mehr aufeinander zukommen, mehr füreinander Offenheit zeigen, denn wir alle sind Teil dieser Gesellschaft. Wir alle gehören dazu!

Ich freue mich sehr, wenn die Kinder sich noch mehr trauen würden, Menschen, die anders sind, anzusprechen, und diese besser kennenzulernen.

Der Anfang ist immer schwierig. Die mutigen Menschen sind diese, die den ersten Schritt machen!


Interview mit Mohamed Mahdi, geführt von Anni Velkova-Rehm

Grafik: Lalebi design dreams


Start in ein neues Format

„Was ist denn hier los?“ „Wo soll ich mich hinsetzen?“

Mit diesen und ähnlichen Sätzen kamen meine Schüler*innen der 9. Klasse im Philosophie-Unterricht an. Schon an der ungewohnten Anordnung der Stühle und Tische im Raum hatten sie gemerkt, dass heute (09.12.2020) etwas Besonderes passieren würde.

Ich erklärte ihnen die Lage. „Wir haben heute einen Gast, die Projektleiterin Anni Velkova-Rehm der ‚BotschafterInnen der Vielfalt‘. Wir werden gemeinsam Übungen machen und so viel anschaulicher erleben, was Interkulturalität bedeutet und wie cool Unterricht sein kann.“

Los ging es mit zwei Übung im Stehen. Im Hauptteil der Sitzung haben wir uns mit den moralisch kontroversen Charakteren eines fiktionalen Textes beschäftigt. Wir sollten eine Reihenfolge festlegen, welche Person im Text uns am (un)sympathischsten war. In Kleingruppen haben wir verzweifelt nach einer für alle befriedigenden Lösung gesucht.

Bei dieser kritischen Prozessreflektion ging es emotional hoch her. Was zunächst als Fehlschlag erschien, brachte am Ende doch die gewünschten Erkenntnisse: Wir sind unterschiedlich. Uns ist Unterschiedliches wichtig. Wir sind Teil einer Gesellschaft. Wir müssen miteinander klar kommen.

Ja, das alles kann manchmal weh tun.

Aber durch gute Teamfähigkeit – indem wir einander besser verstehen und auch besser auf einander achten – kann das alles sogar Spaß machen! Respektvolles Miteinander leben – daran wollen wir ansetzen…


Autor: Philipp Giesinger, Lehrer an der Gesamtschule am Forstgarten in Kleve
Redaktion: Anni Velkova-Rehm

Bilder: BotschafterInnen der Vielfalt


Vorurteile? Brauche ich nicht!

Die Fragen und Anmerkungen der SchülerInnen in der letzten Stunde >>> zeigten mir, dass als Nächstes das Thema Klischees und Vorurteile vertieft werden sollte. Das tat ich spielerisch – durch  interaktive Methoden aus dem Bereich der interkulturellen Bildung.

In der Reflexionsphase war ich überrascht: Die Kinder sprachen von ihren Erkenntnissen zum Thema und zwar so, dass man auf den ersten Blick denken könnte, sie bräuchten keine interkulturelle Bildung, weil sie bereits sehr gut sind…

Wenn man genau hinschaut, merkt man allerdings eine gewisse Diskrepanz zwischen ihrem Verhalten, insbesondere im Umgang miteinander, und ihren Worten.

Ein Lehrer hat mich aufgeklärt: Noch in der Grundschule lernen die Kinder sehr viel zu diesem Thema. Die Kinder haben auch gelernt, Begriffe situationsgerecht zu verwenden, aber Wissen über etwas ist das Eine. Das richtige Verhalten ist etwas anderes und muss immer wieder eingeübt werden. Deswegen kann man diese Diskrepanz beobachten – zwischen dem, was sie sagen, und ihrem Verhalten.

Ein Grund mehr, dachte ich mir, dass die Kinder spielerisch und in einer Begegnung mit den BotschafterInnen der Vielfalt weniger theoretisch und mehr experimentell interkulturelle Bildung erfahren.


Grafik: Lalebi design dreams


Meine erste Erfahrung als Botschafterin der Vielfalt

Was genau soll ich den SchülerInnen erzählen? Wie könnten sie darauf reagieren? Inwieweit will ich mich öffnen und Persönliches preisgeben?

Diese Fragen begleiteten mich Tage lang vor der geplanten Begegnung. Und dann stand ich vor den SchülerInnen und zu meiner guten Überraschung lief alles weit besser als erwartet.  

Mithilfe ihrer neugierigen Fragen erzählte ich ohne zu stocken…  auch über eine schlechte Erfahrung, die ich machen musste: Als ärmste Land der EU wurde Bulgarien „Scheiße“ genannt. Die Person, die das getan hat, war übrigens dagegen, dass Menschen aus armen Ländern studieren. Seine Erklärung: „Ihr schafft es sowieso nicht!“

Bis heute werde ich sehr emotional, allein wenn ich an diese Geschichte denke… obwohl ich mein Studium an der WWU Münster mit der Note 1,7 abgeschlossen habe.


Die SchülerInnen merkten das und bedankten sich für meine Offenheit. In der Reflexionsrunde gaben alle positives Feedback zur Stunde. Sichtbar emotional berührt sagten sie, dass sie oft zu hören bekommen, wie schlimm es ist zu beleidigen, aber nun sie es deutlicher gespürt und verstanden haben warum. Wer weiß, vielleicht lag das nicht allein an meiner Erzählung, sondern auch an dem bulgarischen Volksmärchen, das ich zum Schluss erzählte: „Der Bär und das böse Wort“ >>>

Ebenfalls ganz herzlichen Dank, liebe Kinder! Die super schöne Atmosphäre und Ihr alle hört leise zu – das hat mich sehr berührt!