Das Hauptthema dieser Begegnung mit SuS der fünften Klasse waren die Kinderrechte. Das ist ein sehr umfangreiches Thema. In wenigen Ländern der Welt werden die Kinderrechte eingehalten und respektiert. In einem kommunistischen Land aufgewachsen, hatte ich selbst keine Kinderrechte genossen. Und es ist mir wichtig, dass es den neuen Generationen bewusst wird, dass deren Rechte keine Selbstverständlichkeit sind. Ein gutes Beispiel für ein Land mit fehlenden Kinderrechten ist Myanmar. Ich habe selbst dieses ostasiatischen Land besucht und teilte im Unterricht meine Eindrücke mit den SchülerInnen.
Anhand von Bildern wurden der SchülerInnen die Lebensumstände der Kinder in Myanmar geschildert. Die Kinder in diesem ostasiatischen Land leben in Armut, die Meisten ohne Zugang zu einer schulischen Ausbildung. Oft müssen sie im frühen Alter ihre Familie verlassen, um in einem Buddhistischen Kloster das Schreiben und Lesen lernen zu können. Für die meisten Kinder endet das Kindsein in einem Alter von vier oder fünf Jahren. Dann fangen sie an zu arbeiten – an Häfen, in Restaurants, in Fabriken, im Straßenbau, etc.
Die SchülerInnen sollten anhand der Bilder und diesen Schilderungen erkennen, welche Kinderrechte in Myanmar verletzt werden. Die SchülerInnen waren auf das Thema vorbereitet und haben sich sehr schnell und richtig orientiert.
Danach behandelten wir die Frage:
Warum leben diese Kinder so?
Einige der Hauptgründe sind die politische Lage, das fehlende Sozialsystem, der Armut.
Bei dieser Diskussion wurde auffallend, dass einige der SchülerInnen die ganzen Probleme der Kinder von Myanmar auf das Geld zurückführten und ihre Eltern als Geringverdiener bezeichneten. Denen war es nicht bewusst, dass die Gesellschaften anderer Länder auf unterschiedliche Prinzipien aufgebaut sind. Und dass die Kinderrechte nicht überall auf der Welt gegeben und eine Selbstverständlichkeit sind.
Demzufolge finde ich es notwendig, durch verschiedene Aktivitäten den SchülerInnen die Vielfalt der Länder zu zeigen und ihnen bewusst zu machen, dass für die Aufbewahrung der Demokratie und der Kinderrechte jeder von uns jeden Tag aktiv arbeiten muss.
Text: Maria Brauchle
Screenshot: Anni Velkova-Rehm